Besucherzaehler

Kambodscha und Vietnam

Wir haben Sehnsucht. Die Südhalbkugel ist einfach traumhaft schön.

Wir werden im Januar 2013 nochmal starten. Diesesmal geht es nach Kambodscha und Vietnam.

Der Flug ist gebucht

Eine Mischung aus verschiedenen Gründen hat dazu geführt, dass wir erst im Januar starten werden, dafür aber sehr genial direkt am Neujahrstag.

Alle Feste sind dann hinter uns gebracht und am Abend geht es los.

 

Der Flug war supergünstig zu haben. Für unschlagbare 645 Euro fliegen wir nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)

Bis es soweit ist, wird geplant. Es ist nicht so leicht diese Länder zu bereisen, weil das meiste mit Bussen gemacht werden muss, von denen man nicht weiß, ob sie die Fahrt überhaupt schaffen werden.

 

Zwischen Nord- und Süd-Vietnam verläuft eine Wettergrenze. Im Januar ist es in Nordvietnam öfter sehr kalt und regnerisch. So werden wir uns diesen Teil des Landes für eine spätere Reise aufsparen und stattdessen den Süden mit Temperaturen um 30°C intensiver erleben.

 

 

In Vietnam und in Kambodscha gilt die gleiche Zeitzone. Es ist 6 Stunden später als hier in Mitteleuropa.

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Die Planung ist abgeschlossen und wir haben alle Tickets gebucht und alle Visa-Formalitäten erfüllt.

Also kommen wir am 2 Januar in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) an.

Dort haben wir eine Unterkunft bei irgendwelchen verrückten Huschen, die eine Bar namens "Godmothers" betreiben. Vielleicht genau die richtige Wahl. Wir werden müde sein vom langen Flug, da können ein paar crazy people bestimmt nochmal für etwas Schwung sorgen.

 

Am 4 Januar fliegen wir dann auf die Insel Phu Quoc. Diese Insel soll relativ unberührt sein. Es gibt wohl auch keine richtigen Straßen und alles ist sehr ursprünglich. Darauf sind wir sehr gespannt. Wir wollen die Insel mit dem Moped erkunden.

 

Am 8 Januar fliegen wir dann über Saigon nach Siem Reap/ Kambodscha.

Dort sind die Tempelanlagen von Angkor Wat. Wir bleiben 4 Tage, weil empfohlen wird, sich für Angkor Wat viel Zeit zu nehmen. Zudem soll das Nachtleben in Siem Reap sehr gut sein.

 

Am 13 Januar nehmen wir dann ein Boot nach Phnom Penh, die Hauptstadt von Kambodscha. Vermutlich wird unsere kurze Zeit dort kaum reichen, aber für einen Eindruck wird es reichen. 

Am 15 Januar nehmen wir dann einen Bus nach Saigon, um am späten Nachmittag weiter nach Da Lat zu fliegen.

Da Lat liegt in den Bergen und soll romantisch sein, wie ein französisches Bergdorf. Französisch deshalb, weil es zu Kolonialzeiten von den Franzosen errichtet wurde. 

 

Von Da Lat geht es dann nach Phan Thiet. Dort gibt es für die letzten Tage der Reise weiße Sandstrände, das Meer, und eine malerische Dünenlandschaft mit tiefen Schluchten zum erkunden.

 

Wie wir von dort nach Saigon zurückkommen bleibt erstmal unklar. Wir werden das vor Ort sehen.

 

Die ersten 2 Tage Bilder und Bericht

01.01.2013

Das Flugzeug von HH nach Dubai war rappelvoll, da es aber nur 5,5 Stunden Flugzeit sind, war der Flug ok.

 

02.01

 

Auf dem Airport Dubai herrschte reges Treiben. Es war ja bereits 6 Uhr Ortszeit. Uns wurde bewusst, dass man uns um eine Nacht betrogen hatte. Als die Sonne aufging, begann unser Tag, ohne das wir zuvor eine Nacht gehabt haetten.

Die 6 Flugstunden nach Ho-Chi-Minh-City (Saigon) vergingen nur zaeh, aber irgendwann gegen 19:30 waren wir endlich da. Die Vietnamesen empfingen uns erstmal mit einer satten Erhoehung der VisaGebuehr.

Nachdem wir beide uns gegenseitig dafuer verantwortlich gemacht haben :-), war der Aerger schnell vergessen. Schnell noch Geld am Flughafen gewechselt und ab ins Txi ins Hotel.

 

Nach kurzer Inspektion der Bleibe haben wir einen kleinen Orientierungsgang gemacht und am Ben Than Market das restliche Treiben des Abends angesehen. Nach 2 Tiger Bier sind wir sofort in Tiefschlaf gefallen. Zum Bier assen wir seltsame Erdnuesse. Die waren nicht geroestet, eher in der Schale gekocht und dann doch noch unter Hitze getrocknet. Sie hatten auch jeweils 4 Nusskerne und nicht 2, so wie man sie bei uns kennt. Am Nachbartisch wurden Schnecken gegessen. Mit einem zahnstocherartigen Piekser spiesste sich die Speisende das jeweilige gallertartige Schneckenkoerperchen aus dem Gehause.

Es wird auch viel Frosch angeboten, der lebendig (mit einem Gummiband fixiert) auf seine Frittierung zu warten hat.

 

Frosch wartet
Frosch wartet

03.01

Ganz gut gelaunt erwacht.

Das Fruehstueck im Le Le Hotel ist sogar gut. So machten wir uns danach auf zur Erkundung der Stadt. Touristisch ist es hier nicht, jedoch nahe an der Grenze dazu ein Moloch zu sein. Dominierend sind die vielen Mopeds, 8 Millionen sollen es in der Stadt sein, scheinbar sind auch alle unterwegs.

 

 

Brot und Mopeds
Brot und Mopeds

Am Morgen ist es recht ruhig. Wir sind einfach umhergelaufen, bis wir uns nach kurzer Zeit verlaufen hatten. Irgendwie kamen wir dann doch wieder zum Ben Than Market, wo wir uns in den Schluchten der Verkaufsstaende ganz wohl fuehlten. Am Rande des Markts sprachen uns 2 Rikschafahrer an und machten uns ein Super Angebot fuer eine Tour durch die Stadt.

Wir willigten sehr gerne ein und nahmen bei unserem jeweiligen Fahrer platz. Beide traten kraeftig in die Pedale. So bekamen wir viel zu sehen. Wir fuhren zur Kirche Notre Dame, die von den Franzosen dort hingestellt wurde. Wir sahen die praechtig geschmueckten Strassen fuer das herannahende Neujahrsfest, welches hier Ende Januar beginnt und knapp 4 Wochen dauert. Wir kamen am Reunification Palace und dem Saigon River vorbei.

Eine Stunde verbrachten wir im Kriegsmuseum. Wir hatten beide fast die gesamte Zeit Traenen in den Augen angesichts der vielen Bilder, die das unermessliche Grauen zeigten, welches die Amerikaner hier angerichtet haben.

Inzwischen war doch einige Zeit vergangen und wir sagten den Pedalisten, dass wir zurueck zum Ben Than wollten. Uns war klar, dass die zwei am Ende von ihrem Preisangebot nichts mehr wissen wollen wuerden. Sie verlangten also das 100 fache!!! vom ausgemachten Preis. Zugegeben, der 10 fache Preis waere vollkommen ok gewesen. Wir hatten aber nicht die Absicht die beiden reich zu machen und liessen sie unglaeubig glotzend mit einem Fuenftel der von ihnen geforderten Summe im dichten Verkehr einfach stehen.

Ein Kaeffchen und wir dachten nicht weiter an diese Nepper, Schlepper, Bauernfaenger, die bei uns nur wenig Glueck hatten. Die Tour war trotzdem schoen und anders haetten wir die Sehenwuerdigkeiten gar nicht gefunden in dieser von Abgasen und Mopeds dominierten Halb-Hoelle.

Das Klima ist uebrigens tropisch, also angenehme 32 Grad, wie wir es aus Sued-Ost-Asien ja schon kennen.

Morgen fliegen wir nach Phu Quoc. Dort wird weder Smog, noch Gauner auf uns warten. Stattdessen endlich Meer, Sonne und Palmen.

04.01

Da der guenstige Bus zum Flughafen nur mit unberechenbarer Zeit unterwegs ist, haben wir ein Taxi genommen. Dort hatten wir ein wenig Zeit und diese froehlichen Antiraucherplakate fotografiert.

An der Sicherheitskontrolle wurden einem die Feuerzeuge abgenommen, sicher ist sicher.

Der Flug nach Phu Quoc dauerte ca. 30 min. Scheinbar waren wir die ersten, die auf dem neu eroeffneten internationalen Airport gelandet sind.

Da der Name Coi Nguen Irgendwas zu schwer erschien, heisst es jetzt Museum Resort. Es ist ein sehr schoenes Hotel mit riesigem tropischen Garten.

Hotelgarten
Hotelgarten

Wir sind im Ort Duong Dong am s.g. Long Beach. Es ist ruhig hier, was wir sehr angenehm finden. Sehr viele Strandrestaurants mit und ohne Musik. Man sitzt an der Brandung, die Tische im Sand und es wird frischer Fisch gegrillt. Lecker!

 

05.01

 

Heute haben wir uns ein Moped gemietet. Die Insel ist etwa 50 km lang und hoechstens 40 km breit. Wir hatten einen traumhaften Tag. Alles hier ist absolut urspruenglich. Es gibt keine Staedte, nur Doerfer in denen die Menschen noch genauso leben, wie vor 100 Jahren. Abgesehen davon, dass Strom, Internet und TV auch hier angekommen sind.

Duong Dong ist jedoch ein sehr wuseliger Ort. Es gibt keine Wegbeschilderung und so haben wir den weg nach Cua can nicht finden koennen. Eine Rasselbande von 6 Kindern umlagerte uns -- sie kannten den Weg zur Hauptstrasse, und schwups hatte jeder von uns einen Mitfahrer in Gestalt eines Sechsjaehrigen. Die anderen fuhren mit ihren Fahraedern neben uns her. Es war ein abenteuerlicher Weg, durch Waldwege, ueber selbstgezimmerte Holzbruecken und sonstigem Gelaende. Nach geraumer Zeit war die Hauptstrasse zu unserer Freude erreicht. Die kleine Bande verlangte nun Geld. Es war uns ein Vergnuegen jedem einen 10 000 Dong Schein zu geben und dafuer diese gluecklich strahlenden Kindergesichter zu sehen.

 

Wir fuhren dann bis nach Cua can, wo die asphaltierte Strasse endete. Alles hier war fast frei von Zivilisation, wie wir sie kennen. Die Menschen leben in einfachsten Huetten. Ueberall wurden wir freundlichst aufgenommen und begruesst. Natuerlich wollte man am Ende fast immer Geld. Fuer einen Sitzplat im Schatten und einem Kuehlen Getraenk, zahlen wir gerne ein paar Dong mehr.

Sehr abenteuerlich war eine rote Schotterpiste, die 20km durch den Wald fuehrte. Hier konnten wir auch wieder unseren Regenwaldspaziergang unternehmen.

Auf dem Rueckweg zum Hotel mussten wir wieder durch Duong Dong. Wir landeten mitten in einem grossen Nachtmarkt mit engen Gassen. Hunderte von Staenden mit Obst, Gemuese, Fisch und anderen bunten Waren saeumten die Strassen- und wir mitten drin mit unseren Mopeds. Es war fast irreal, aber unvergesslich und total aufregend.

Nach gewisser Zeit fanden wir endlich den Weg zurueck

 

 

07 + 08.01

Gestern Abend wurde wohl etwas schlechtes gegessen und so standen die beiden letzten Tage fuer Dieter unter dem Guerbel-Stern. Dennoch haben wir auch noch am letzten Tag mit dem Moped die staubigen Schlaglochlochpisten noch unsicherer gemacht.

Phu Quoc steckt in den Kinderschuhen des Tourismus. Es ist alles sehr einfach und ausserhalb der ueberschaubaren touristischen Gebiete gehoert die Insel ganz den Einheimischen. Diese sind sehr freundlich, haben aber ein Muellproblem, wie man es leider in vielen asiatischen Laendern sieht. So sind Traumstraende dann zugemuellt - Plastikdreck, der vom Meer her angespuelt wird, sammelt sich ueberall. Alle leben irgendwie vom Fischen. Ueberall sind grosse Netze mit Fischen zum trocknen ausgelegt. Im Inneren der Insel findet sich eine satte Natur mit vielen Voegeln und Zikaden, deren Zirpen an ohrenbetaeubenden Kreissaegenlaerm erinnern.  Es war ein herrliches Abenteuer fuer uns, aber 4 Tage hier reichen voellig aus. Das Hotel war prima, die Menschen sind sooooo freundlich und zum Abschied wurden wir gar umarmt und alle lachten.

So flogen wir am Mittag des 08. Januar dann ueber Saigon nach Siem Reap in Kambodscha. Es war schon dunkel am fruehen Abend und der erste Rundgang durch den Ort versetzte uns in erstaunen. Eine bunte lebendige Provinzmetropole, ein Lichtermeer, illuminierte Bruecken ueber den Fluss Tonle, ein Nachtmarkt reiht sich an den anderen, eine Pupstreet weist dem Touristen den Weg zu seinem Bier (0,50 $). Tausende Menschen sind unterwegs, es herrscht das typisch asiatische Treiben. Hier ist das Zahlungsmittel der US Dollar. Wir wussten das nicht und hatten uns am Flughafen mit der kambodschanischen Waehrung Riel versorgt. Die nimmt man natuerlich auch, aber ausgezeichnet wird alles in US$, von denen man moeglichst viele Einer dabei haben sollte.

Das beste jedoch ist: fast alles kostet einen Dollar, als waere man in einem stadtumfassenden 1 Euro (Dollar)-Shop.

Kaffee - 1$, Bier 1$, Essen - 1$, Fahradverleih - 1$, TukTuk - 1$.

In der Apotheke gab es auch guenstig etwas gegen die Magenprobleme, so dass Dieter schnell als geheilt galt.

Unser Hotel gefiel uns auf Anhieb wegen seiner geschmackvoll - schlichten Gestaltung.

 

09.01

Wir hatten uns fuer 9:00 Uhr ein TukTuk ( hier eine Kutsche hinterm Moped gespannt) bestellt und entspannt ging es los nach Angkor.

Wir waren beeindruckt von all dem was wir zu sehen bekamen. Ebenso beeindruckend war die Masse an Touristen an den beiden Haupttempeln Angkor Wat und Angkor Thom. Die TukTuk-Fahrt verschaffte uns einen Ueberblick und da wir am naechsten Tag das Gebiet mit dem Rad erkunden wollten, um uns auch die abseits gelegenen Tempel anzusehen, fuhren wir am fruehen Nachmittag nach Siem Reap zurueck.

Nach ausfuehrlicher Ruhepause sind wir ueber die Nachtmaerkte geschlendert. Ueberall boten sich lustige Episoden. Viele Verkaeufer, darunter sehr pfiffige, kluge Kinder verwickelten uns in Verkaufsgespraeche, waehrend wir ein 1$-Cocktails oder 50Ct-Bier tranken. Fuer Kinder wird hier viel getan, u.a. kuemmert sich ein oesterreichisches Institut um geographische und politische Bildung. Wir konnten von der Strasse aus dabei zusehen. Trotzdem gibt es auch noch viel unangenehme Kinderarbeit, teils wurde uns von 4Jaehrigen Waren angeboten.

Besonderen Spass macht es Matthias beim Handeln auf den Maerkten zuzusehen. Er kann das so gut, dass es immer ein Riesenspass fuer alle Beteiligten ist. Ein Verkaeufer bescheinigte Matthias, dass er besser handeln koenne als die Chinesen. Bei einem Stand, der von einer Mutter mit zwei Toechtern betrieben wurde, endete der Kauf einer Sonnenbrille in langem herzhaften Lachen aller Anwesenden.

 

10.01.

Nach dem Fruehstueck im Riverqueen-Hotel, wo wir uns fast wie zu Hause fuehlen, haben wir uns Fahhrraeder geliehen( 1$/Tag) und los ging es nach Angkor, etwa 8km entfernt.

Es war wieder traumhaft schoen und abseits der Haupttempel waren nur noch wenig andere Touristen, so dass zu einer angenehmen Radtour durch den Urwald mit imposanten Tempel-Stops wurde. 8 Stunden waren wir unterwegs und gelegentlich keuchten wir ob der Hitze und Anstrengung.

Ganz am Schluss, wir wollten nur noch den Tempel Ta Prohm ansehen, da bekam der Drahtesel von Matthias einen Platten. Wir sahen uns zunaechst den Tempel an, der unserer Meinung der reizvollste ist. Die Fotokamera sagte nach ein paar Bildern : Akku leer! und im Kopf schwirrte der platte Reifen herum. Dennoch machten wir uns auf den 10 km langen Rueckweg. Der Urwald ist nicht unbewohnt. In Huetten leben Khmers in dorfaehnlichen Anhaeufungen im Wald. Nicht direkt sichtbar fuer die Touristen, aber sie sind da. Zu einem guten Khmer-Dorf gehoert natuerlich auch eine Fahhradwerkstatt. Dort machten wir dann Halt und sofort machte sich ein junger Mann daran, das Rad zu flicken. Wir waren ja so gluecklich darueber!!! Nach 10 Minuten war die Reparatur erledigt und wir fragten, was er denn fuer seine Arbeit haben wolle. Die Antwort : 1$. Voller Freude verdoppelten wir seinen Lohn, alle waren happy und wir konnten nach Siem Reap zurueckradeln.

Den Tempel Ta Prohm werden wir uns nochmals ansehen und noch einige Fotos mehr schiessen.

Nochmal am 11.01.13

Die Tage gehen viel zu schnell vorbei. Wir haben heute eine kleine Radfahrt durch die Stadt Siem Reap gemacht. Es ist nichts besonderes dabei passiert, aber immerhin gibt es Fotos. Vielleicht auch mal Zeit zu schreiben, dass die Kambodschaner ein sehr liebenswertes Volk sind. Sie lieben ihr Land, sie lieben Budda und sie lieben ihren Koenig. Im Gegensatz zu Thailand und Indonesien will hier niemand weg. Niemand, der uns fragt, ob wir ihn nach Deutschland schaffen koennen. Ueberall faellt auf, wieviel fuer die Kinder getan wird. Es gibt sehr viele arme Leute, die mit Verletzungen von Landminen herumlaufen. Wenn sie keine Beine mehr haben, dann haben sie umgebaute Dreiraeder und sind laechelnd unterwegs. Ich bin fasziniert davon, wie gluecklich die Menschen hier sind.

Im Gegensatz zu Thailand ist es hier auch anstaendig. Niemand prostituiert sich oeffentlich und auch im Versteckten bleibt alles anstaendig. Dieses Volk liebt sich selbst und das ist deutlich zu spueren und zu sehen.

Unser Hotelier sagt Kambodscha sei ein Nicht-Land. Was immer das auch heissen mag, es muss was gutes sein!

Wir haben unser Busticket fuer die Fahrt nach Phnom Penh gekauft und werden Sonntag um 8 Uhr in die Hauptstadt von Kambodscha fahren.

Eines ist sicher, Kambodscha ist bisher das schoenste asiatische Land, welches wir erleben durften.

Hier nun noch ein paar Bilder aus der Stadt Siem Reap, das Tor zu den Angkor-Tempeln.

11.-15.01.

 

Wir haben Siem Reap relativ wehmuetig verlassen, weil es hier doch sehr schoen war. Am letzten Tag haben wir nochmal eine Radtour zu den Tempeln von Angkor gemacht (diesmal mit vernuenftigen Mountainbikes)

Speziell haben wir uns nochmal den Ta Prohm angesehen, weil er der schoenste ist von der Bauform her und dieser Bau dann auch noch mit riesigen Wurzeln der Baeume um die Vorherrschaft kaempft. Die Atmosphaere in diesem Urwald-Areal ist unschlagbar mystisch und geheimnisvoll. Am naechsten Morgen hiess es Abschied von Siem Reap nehmen.

Wir haben den fruehen Bus nach Phnom Penh genommen. Der sollte 6 Stunden benoetigen, was er auch halbwegs schaffte, dennoch war es eine Tortur. 300 km die kein Ende nahmen. Aber als wir in Phnom Penh ankamen, waren wir doch sehr erfreut, dass es nicht so ein Moloch war, wie Saigon. Wir haben uns 1 1/2 Tage die Stadt angesehen. Sie ist eindeutig die Hauptstadt von Kambodscha. Der ehemalige Koenig Norodom Sihanouk ist allgegenwaertig. Er starb im Oktober 2012 und es herrscht noch immer Trauer um den sehr beliebten Koenig.

Norodom Sihanouk war von den 1940er bis 2004 abwechselnd Koenig, Premierminister und vom Exil aus in Peking weiterhin die Seele des Volkes.

Phnom Penh wurde 1973 von den Roten Khmer komplett geraeumt. Das Volk wurde getoetet oder auf das Land geschickt, wo es 12 Stunden taeglich in schwarzer Arbeitskleidung fuer den kommunistischen Jahresplan knechten sollte. So war Phnom Penh von 1973 bis 1978 eine regelrechte Geisterstadt. Unter diesem Aspekt ist Kambodscha und auch seine Hauptstadt eine unglaubliche Wiederauferstehung gelungen.

Wir haben uns in Phnom Penh durchaus wohl gefuehlt, aber 1,5 Tage sind ausreichend und wir wollen ja auch nach Vietnam zurueck.

 

Wieder mit dem Bus ging es frueh morgens los in Richtung Halbhoelle Saigon. Dort nahmen wir einen Flug nach Da Lat. Der Bus musste etwa 80 km nach Phnom Penh auf eine Faehre fahren, um den Mekong River zu ueberqueren. Die Grenzformalitaeten an der kambodschanisch - vietnamesichen Grenze musste man eben in Kauf nehmen. Es war aber vom Busunternehmen gut organisiert und ging sehr zuegiig.

 

In Dalat angekommen, stellten wir fest, dass es lausig kalt ist hier oben in den Bergen. 1500 m ueber N.N ergeben knapp 20 Grad weniger als an der Kueste oder eben in Saigon. Die Stadt ist aber so ausserordentlich interessant, weil sie europaeisch wirkt mit all ihren Kolonialbauten der Franzosen. Morgen wird ein ausfuehrlicher Rundgang gemacht, um die Schoenheit der Stadt auch mit der Kamera einzufangen.

 

 

 

 

16.01   Spaziergang durch Dalat

 

Dalat liegt wirklich sehr schoen in den Bergen. Wenn man nicht wuesste, dass man sich in Vietnam befindet, koennte man denken, dass man irgendwo in Europa unterwegs ist. Dalat ist das Meran in Suedostasien.

 

Blick auf Teil von Dalat
Blick auf Teil von Dalat
Blick von unserem Hotelzimmer
Blick von unserem Hotelzimmer

Wir spazierten also morgens um 9 Uhr los und es war herrliche Luft. 20 Grad, aber die Sonne brennt vom Himmel. Zunaechst sind wir zum Crazy House. Es war einmal ein Hotel, gebaut von einer vietnamesischen Kuenstlerin. Hier konnten wir ueber schmale Gaenge, die im Haus, aber auch ueber das Haus und ueberall am Haus entlangfuehren quasi wie ein Insekt alle Perspektiven erreichen.

Bilder vom Crazy House

Wir gingen weiter. In der Stadt liegt ein grosser See, beinahe wie in Genf oder Luzern ist die Stadt um den See herum gebaut. Unterwegs zum See war gerade die Schule aus in Dalat.

.....und weil die Stadt 1912 von den Franzosen gegruendet wurde, darf natuerlich auch ein kleiner Eifelturm nicht fehlen.

Endlich am See angekommen.

DaLat hat etwa 180 000 Einwohner. Da darf auch ein Bahnhof nicht fehlen. Hier fahren wohl Zuege, aber es gibt keine Verbindung mit den grossen Hauptstrecken, hier gehts mit dem Zug nur in die Nachbarregionen.

Der weitere Weg fuehrte uns durch allerlei Gassen. Am Rande dieser Gassen fanden wir Kirchen und Kloester, Friedhoefe und was man eben sonst noch in einer europaeischen Stadt hat. Nach etwa 2 Stunden hatten wir die Spitze des Sees erreicht, wo wir auf der anderen Seite dann zurueck gelaufen sind. Jedoch nicht ohne zuvor den bezaubernden Flower-Garden anzuschauen.

Nach dem wunderschoenen Blumen Garten sind wir auf der anderen Seite des Sees zurueck in die Stadtmitte. Dort herrscht das fuer Vietnam uebliche Treiben mit Marktstaenden und dem unvermeidlichen Mopedwahnsinn. Die Innenstadt ist auch bergig und so hat man immer wieder schoene Ausblicke.

Dalat, die Perle in den Bergen, gar nicht weit von Saigon entfernt ist einen Abstecher Wert, wenn man in Vietnam unterwegs ist. Vom Vietnamkrieg blieb die Stadt groesstenteils verschont. Vom Franzosen liebevoll erbaut, wird sie nun ebenso liebevoll von den Vietnamesen weiterbelebt und auch sauber gehalten, was man sonst im Lande nicht so sieht.

Morgen geht es fuer die letzten 4 Tage runter ans Meer nach Mui Ne.

Unser Hotel soll direkt am Wasser sein, quasi aus dem Zimmer direkt ins Meer......wir werden sehen.

Bilder unterwegs von Dalat nach Mui Ne

Nachdem wir eine landschaftlich sehr reizvolle Busfahrt von 5 Stunden durch die Berge hinter uns gebracht hatten, kamen wir in Mui Ne an.

Eigentlich ist Mui Ne ein Fischerdorf, welches ca. 28 km von der Stadt Phan Thiet entfernt liegt. Zwischen den eiden Orten verlaeuft eine Strasse am Meer, die komplett zugepflastert ist mit Hotels, Shops, Bars und Restaurants. Im touristisch bereits versauten Vietnam, wo zumeist Russen Urlaub machen, ist es anders - nicht so freundlich, hier geht es ums Geld. Es ist hier sehr windig, das Meer schlaegt hohe Wellen, so dass es auch ein Surfer-Paradies ist. 

Auf unserer Mopedtour wurden wir allerdings entschaedigt. Wir sind die Kueste entlang gefahren und bekamen nochmal atemberaubend schoene Landschaften zu sehen. Es gibt rote und weisse Duenen, die sich weit ins Hinterland ausdehnen. Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel. 

Wenn man den Hauptort mit dem Moped verlaesst wird es richtig schoen.

Es ist alles teurer hier, aber es gibt dafuer auch sehr gutes Essen. 

 

Wir haben nun 4 Orte in Vietnam besucht und alle sind voellig verschieden. Ho-Chi-Minh-City, die Halbhoelle, Phu Quoc, die Insel im Golf von Bangkok, wo der Tourismus noch in Kinderschuhen steckt und deshalb noch den Charme des Unberuehrten hat. Dalat, eine sehr europaeische Bergstadt, wo man sich in Meran waehnt und Mui Ne, das Urlaubsparadies fuer Russen mit wunderschoenem Hinterland.

Morgen sehen wir uns noch den Fairy Stream an und dann muessen wir uns mental auf die 28 stuendige Rueckreise vorbereiten, inkl. den deutschen Winter.

Es war wieder eine wunderschoene Reise mit wunderbaren Eindruecken und Begegnungen.